Jürgen Bergmann | 26 September 2017
Frankreich hat signifikante Fortschritte beim Erstellen der nötigen Dokumentation zum Abschluss des Projekts einer gemeinsamen Online-Poker-Liquidität gemacht. Diese Nachricht wurde letzte Woche, beim World Regulatory Briefing in Responsible Gambling Innovation 2017, vom Leiter des Verbraucherschutzes bei ARJEL, Clément Martin Saint Léon, enthüllt.
Das bedeutende Glücksspiel-Event fand im OXO2 in London statt und Léon war einer von vielen Experten, die dort teilnahmen und sprachen. Alle Redner trugen essentielle Informationen vor und diskutierten die Vor- und Nachteile des Aufstellens von Richtlinien zum verantwortungsvollen Glücksspiel sowie Innovationen und Technologien, die derzeit die weltweite Glücksspielbranche anführen.
Der französische iGaming-Beamte merkte an, dass ARJEL (die lokale Aufsichtsstelle) kurz davor steht, sein eigenes Werk an Richtlinien und technischen Regeln zu vervollständigen, unter dem Frankreich in der Lage sein wird, am neuen gemeinsamen europäischen Liquiditätsprojekt teilzunehmen. Léon erklärte zudem, dass er zuversichtlich ist, dass das neue Online-Poker-Netzwerk vor Ende des Jahres oder zumindest Anfang des Jahres 2018 den Betrieb aufnehmen wird.
ARJEL leitete letztes Jahr als erste Partei die Gespräche über das Thema einer gemeinsamen Liquidität ein, nachdem die französische Regierung ihr grünes Licht für das Aufstellen eines Planes zur Verbesserung des Online-Poker-Marktes um echtes Geld gegeben hatte.
ARJEL nahm Gespräche mit Behörden in Italien, Portugal, dem Vereinigten Königreich und Spanien auf, um die Idee eines Online-Poker-Netzwerks, das die Spieler-Pools aller genannten Länder vereint, zu diskutieren.
Alle beteiligten Parteien gaben sofort ihre Zustimmung zum Projekt, aber das Vereinigte Königreich brach nach seinem Austritt aus der EU die Gespräche ab, obwohl dieser seine Teilnahme am Programm nicht behindert hätte.
Nach den ein Jahr lang andauernden Verhandlungen unterschrieben die Regulierungsbehörden der vier Länder am 6. Juli 2017 einen offiziellen Vertrag zur gemeinsamen Online-Poker-Liquidität. Und auch wenn das ein großer Schritt in Richtung Verwirklichung des Projekts war, haben alle fünf Länder immer noch viel Arbeit vor sich, bevor das Netzwerk poker den Betrieb aufnehmen kann.
Wie oben bereits angemerkt, müssen noch technische Regeln, die für das Netzwerk gelten, beschlossen werden, wobei Spanien und Portugal bereits Informationen veröffentlichen und Italien Gerüchten zu Folge an seinem eigenen Dossier arbeitet. Italienische Behörden sind außerdem dabei, sich auf die Annahme von Angeboten für neue iGaming-Lizenzen vorzubereiten, wobei verschiedene Poker-Marken ihr Interesse bekundet haben, sich für lokale Lizenzen zu bewerben, um am gemeinsamen Liquiditätsprojekt teilnehmen zu können.
Große Marken wie der französische Poker-Anbieter Winamax, 888 Holdings und 888poker haben bereits Spanisch, Portugiesisch und Italienisch sprechende Mitarbeiter eingestellt, was Experten als einen Zug in Richtung der eigenen Teilnahme an dem Plan zur gemeinsamen Liquidität sehen.