Jürgen Bergmann | 17 November 2016
Eine neue YouGuv-Umfrage hat viele positive Veränderungen in der deutschen Casinobranche aufgezeigt. Mit einer neuen Generation von Millennials, die an Spielbankaktivitäten teilzunehmen beginnt, hat in Deutschland bezüglich der von den Bürgern des Landes bevorzugten Glücksspielart eine Verlagerung stattgefunden.
Laut der Befragung haben etwa 33 % der Deutschen schon einmal ein deutsches Casino besucht. In Auftrag gab die Untersuchung der Deutsche Spielbankenverband (DSbV), die wichtigste deutsche Casinovereinigung. Zu den Deutschen, die im Casino bereits mindestens einmal einen Einsatz getätigt hatten, gehörten 39 % der Männer und 28 % der Frauen. Diese Zahlen fielen in Westdeutschland außerdem höher aus als in der DDR.
Zur Jahreswende 2016 gab es in Deutschland 66 zugelassene physische Spielbanken. Diese Casinos verteilen sich über das ganze Land und boten zum genannten Zeitpunkt zusammen rund 7500 Spielautomaten und 550 Tischspiele an. Die Casinos erzielten 2015 Gesamteinnahmen in Höhe von 556 Mio. €, wovon erstaunliche 399 Mio. € allein aus dem Automatenspiel stammten.
Während die Einkünfte aus dem Automatenspiel 2015 den Großteil der Einnahmen deutscher Spielbanken ausmachten, stellte die Umfrage fest, dass Roulette mit großem Abstand Deutschlands beliebtestes Casinospiel ist. 63 % der Befragten hatten bereits mindestens einmal Roulette gespielt, im Vergleich zu einem Wert von etwa 50 % für Spielautomaten.
Des Weiteren zeigte die Erhebung, dass Männer um 10 % häufiger an Automaten spielten als deutsche Frauen. 12 % der befragten Frauen - demgegenüber 18 % der Männer - hatten bereits einmal Blackjack gespielt, während die Männer mit einer Präferenz von 8 % im Vergleich zu nur 4 % bei den Frauen wiederum eine Vorliebe für Poker erkennen ließen.
Eine weitere interessante Zahl aus der Studie gab an, dass deutsche Millennials Spielautomaten gegenüber jeder anderen Art von Casinospiel mit Abstand bevorzugten. Über 66 % der Spieler unter 29 Jahren haben bereits an Automaten gespielt, im Gegensatz dazu beträgt der Wert für Roulette nur 45 %. Dies stellt einen beachtlichen Kontrast zu den amerikanischen Millennials dar, die Tischspiele den Spielautomaten deutlich vorziehen.
DSbV-Geschäftsführer Otto Wolferding erklärte, die Untersuchung deute auf eine hohe Akzeptanz des Glücksspiels bei jüngeren Spielern hin. Eine andere, im April durchgeführte Studie zeigte jedoch, dass sich junge Spieler weitaus häufiger für Online-Glücksspiel als für den Besuch einer realen Spielbank entschieden.
Interessanterweise enthüllte die YouGuv-Erhebung außerdem, dass über 66 % der Deutschen nicht daran glauben, in einem Casino eine „Glückssträhne“ zu bekommen. Mit Zustimmungsquoten von 26 bzw. 22 % schienen die Frauen geringfügig eher als die Männer gewillt, an eine Glückssträhne zu glauben.